Mittlerweile bin ich seit 4 Monaten in Seoul und so langsam beginnt hier der richtige Sommer. Momentan sind die Temperaturen sehr angenehm und man kann sich tagsueber im T-Shirt aufhalten.

Meinen Flug nach Australien werde ich nicht wie zuerst geplant am 30.April antreten, sondern erst zwei Wochen spaeter. Da meine Australienplanung aufgrund der Porsche World Road Show und diversen Touren am Wochenende in Korea ziemlich ins Stocken geraten ist, habe ich mich dafuer entschieden noch zwei Wochen laenger in Korea zu bleiben. Mein Chef bei Porsche moechte sogar, dass ich noch laenger hier bleibe, aber dann bekomme ich von der WM in Deutschland nichts mehr mit. Vorraussichtlich werde ich am 20.Juni wieder in Deutschland sein.

Von Freitag bis Samstag bin ich zusammen mit Carsten auf die Insel Jeju geflogen, die suedlich von Korea liegt. Obwohl man nur eine Stunde von Seoul aus fliegt, sind die Unterschiede in der Vegetation riesig gross. Waehrend in Seoul der Fruehling gerade erst anfaengt und viele Parks noch gar nicht gruen sind, ist es auf Jeju fast schon ueberall gruen. Einige Wasserfaelle, Tempel, Straende, beeindruckende Kuestenlandschaften, die laengste Lavahoehle der Welt... habe ich mir angeschaut und ich habe eine kleine Tour mit einem U-Boot unternommen.

Die Temperaturen waren zwar sehr angenehm, allerdings war das Wasser leider noch viel zu kalt um im Meer baden zu gehen. Da Jeju eine Vulkaninsel ist, findet man dort natuerlich auch grosse Mengen an Lavafelsen, die zusammen mit weissen Sandstraenden, gruenen Wiesen zu einem schoenen Farbkontrast fuehren. Zudem findet man besonders im Landesinneren herrlich bluehende Wiesen. Die Eindruecke von der Insel lassen sich zwar ueber Fotos nicht wirklich 100prozentig uebermitteln, dennoch stelle ich hier ein paar Bilder herein.













Auf der Insel sind Auslaender wie ich noch seltener und so zog mich eine koreanische Rentnergruppe (nachdem ich eine von denen gefragt hatte, ob sie ein Foto von mir vor dem Brunnen machen koennte) direkt in ihre Mitte. Dies ist der Hintergrund zu folgendem Bild:

So, von mir gibt es mal wieder ein paar Neuigkeiten. Letzten Samstag war ich in einem Nationalpark oestlich von Seoul. Meine Reisegruppe bestand aus fuenf Thailaendern, einem koreanischen Tourguide und mir. Am Gipfel der Seoroksan Mountains angekommen, habe ich es mir natuerlich nicht nehmen lassen, ein Foto mit der koreanischen Flagge zu machen. Anbei noch ein paar Fotos von unserer Reisegruppe und dem Nationalpark.



Einen Tag spaeter habe ich mich mit einem Arbeitskollegen in einem Teil von Seoul getroffen, der bekannt fuer traditionelle koreanische Andenken ist. An diesem Tag fand auch eine kleine Prozession in der Insadong-Street (dies ist der offizielle Name des Stadtteils) statt. Nach einem kleinen Einkaufsbummel sind mein Arbeitskollege Byung-seok und ich dann in einem koreanischen Restaurant eingekehrt, wo wir jede Menge gegessen und koreanischen Reiswein getrunken haben.





An meinem Geburtstag erwartete mich nach Arbeitsende eine kleine Ueberaschungsparty von meinen Arbeitskollegen. Am Abend habe ich dann noch mit ein paar Freunden bzw. Arbeitskollegen meinen Geburtstag gefeiert.

Hey, ich habe gerade im Internet gelesen, dass Klinsmann dem Jens Lehmann den Vorzug bei der WM geben wird. Ich glaube, der tickt nicht mehr ganz richtig. Mittlerweile glaube ich immer mehr, dass Deutschland die Vorrunde nicht ueberleben wird. Das wird ein Debakel bei der WM geben!!

Was meint ihr?

Heute gibt es nun endlich meine inoffiziellen, unzensierten Fotos der Porsche World Road Show auf dem Taebek Race Track in Korea. Die PWRS wurde von Porsche mit dem Ziel organisiert, potentiellen Kunden die Chance zu geben, sich mit allen moeglichen Porsche-Fahrzeugen vertraut zu machen.

Auf dem Racetrack gab es fuenf Sektionen:
-Bremsen (Vollbremsung aus 100 km/h mit Ausweichen)
-Slalom (Slalomparcour mit Zeitnahme)
-Handling(Ideallinie auf dem Taebek-Racetrack finden)
-Roadtour (1stuendige Tour quer durch die Umgebung von Taebek)
-Offroad (Offroadparcour fuer Cayenne-Fans)

Nachfolgend ein paar Fotos vom Racetrack und von der Slalom- und Offroad-Sektion sowie vom Umstiegsplatz der Handling-Sektion:





Mein Aufgabengebiet waehrend der PWRS war sehr vielseitig. Die Haelfte des Tages war ich Co-Instruktor auf der Handling-Sektion und habe den Teilnehmern gezeigt, wo die Ideallinie auf dem Racetrack ist und wo man bremsen muss.... Der Ablauf sah folgendermassen aus: Erst bin ich eine Runde vorgefahren, waehrend der Teilnehmer auf dem Beifahrersitz sass. Danach tauschten wir dann die Plaetze und es begann waehrend der naechsten zwei Runden die Ungewissheit: Kann der Auto fahren? Versteht der ueberhaupt, worum es hier geht? Um es kurz zu machen: Die meisten Koreaner (90 Prozent) haben nicht verstanden, worum es in der Handling-Sektion ging. Man konnte denen tausendmal sagen, dass es nicht auf die Geschwindigkeit sondern auf die Ideallinie ankommt, aber da hat man wirklich oftmals gegen eine Wand geredet. Die Koreaner dachten immer nur, je schneller man in eine Kurve faehrt desto besser, aber das man dann schnell im Kiesbett landet, wollten die nicht verstehen. Entspannend war es nicht gerade, zudem sind die meisten Koreaner wirklich schlechte Autofahrer und die Geschwindigkeit koennen sie ueberhaupt nicht einschaetzen (Okay, wo sollen die das auch lernen, wenn die immer nur bei Stau in Seoul mit ihrem Hyundai herumfahren).

Zum Glueck bin ich nie mit einem Teilnehmer von der Strecke abgeflogen, aber manchmal fehlte nicht viel. Es kam des oefteren vor, dass man einem bei Automatikschaltung den Leerlauf hereinhauen musste oder ins Lenkrad greifen musste. Es ist echt unglaublich, was manchen Leuten so alles einfaellt beim Fahren mit einem Porsche: Einer wollte sogar waehrend der Fahrt mit seinem Hany telefonieren. Und saemtliche Autos mit Schaltgetriebe mussten sehr stark leiden. Die Koreaner bedienen das Kupplungspedal wie ein Bremspedal bei einer Vollbremsung (man wird beim Schalten richtig durchgeschuettelt). Furchtbar, sag ich euch.

Ansonsten war ich das Bindeglied zwischen Mechanikern und Instruktoren und war fuer den technischen Zustand der Fahrzeuge verantwortlich, fuer die Kontrolle der Fahrzeuginnenraeume nach Reinigung durch eine spezielle Firma sowie fuer die morgendliche Aufstellung der Fahrzeuge in einer bestimmten Form. Mir wurde also nicht wirklich langweilig.

Juhwan, unser Chefmechaniker, und ich sowie Carsten und ein koreanischer Instruktor sind auf den naechsten Bildern zu sehen. Unten sind Carsten und ich mit zwei Leuten von der Reinigungsfirma abgebildet sowie die Wettersituation, die uns am zweiten Tag erwartete.




Am letzten Tag der PWRS fand die sogenannte Driving School statt, wo Kunden mit ihren eigenen Fahrzeugen auf die Strecke durften. Unter anderem sind auch zwei Kunden mit ihren Carrera GT gekommen, allerdings verliess nur ein Carrera GT die Strecke unbeschadet, da der andere am Ende einer langen Geraden bei Regen in die Mauer krachte und auf einem Transporter zurueck nach Seoul gebracht wurde.





Im Anschluss an die Arbeit (aufstehen um 6:00, Arbeitsende gegen 21:30 Uhr) gingen wir dann meistens alle zusammen essen. Anbei ein paar Fotos von unseren Abenden in Taebek.

Uebrigens war ich in der Zwischenzeit noch einmal beim Frisoer und diesmal habe ich daran gedacht und ein Foto von mir gemacht: So haben die mich bei Frisoer wieder herausgelassen. Unglaublich, oder?