The Seoulman

Tuesday, February 21, 2006

So, nun zum zweiten Teil meines Skitrips ins Yongpjeong-Skiresort:
Nachdem wir wieder in unserer gemutlichen Unterkunft waren, musste ich erst einmal feststellen, dass Koreaner nach einem Tag Skifahren ueberhaupt nicht den Wunsch haben zu duschen. Den meisten reichte es, einfach eine andere Hose anzuziehen und ihren Koerpergeruch durch die Einnahme von jeder Menge Soju (koreanischer Schnaps) zu bekaempfen. In Korea kursiert jedenfalls das Geruecht, dass Soju gegen Koerpergeruch helfen soll.
Ein Teil unserer Gruppe hatte schon ein wenig frueher das Skigebiet verlassen, um fuer das Abendessen einzukaufen. Das Essen wurde natuerlich traditioneller Weise auf dem Boden eingenommen. Wieso die Koreaner gerne auf einem harten Boden den ganzen Abend sitzen, werde ich glaube ich nie verstehen. Spaetestens nach 10 Minuten tut einem alles weh und man sehnt sich nur noch nach einem Stuhl. Anbei ein paar Fotos vom Abendessen.
Unser Abendessen bestand aus einem koreanischen Barbecue: Zuerst wird ein grosses Stueck Fleisch in einer Pfanne angebraten und danach mit einer Schere zerschnitten. Fuer jemanden aus Europa sieht die Zerteilung des Fleisches mit einer Schere sehr gewoehnungsbeduerftig aus und man denkt besser nicht darueber nach, wofuer die Schere vorher benutzt worden ist. In Korea ist das aber anscheinend so, dass man eine Schere nur fuer die Essenszubereitung benutzt und sonst fuer nichts anderes (ich will's auch hoffen!!). Nach Zerteilung des Fleisches nimmt man sich dann ein Salatblatt und wickelt in das Salatblatt ein Stueck Fleisch und jede Menge anderes Gruenzeug und steckt sich das ganze Paket dann mit einem mal in den Mund. Mit dem richtigen Fleisch ist das auch wirklich lecker, allerdings ist das koreanische Fleisch oft sehr knorpelig (vermutlich haben sich die Katzen vorher nicht so viel bewegt).
Als Getraenk gab es zum Barbecue natuerlich Soju und fuer uns Europaer haben die Koreaner auch netterweise Bier gekauft (der Inhalt der Flaschen betrug 1 Liter). Auf dem rechten Bild stosse ich gerade mit Carsten an.
Zwei Stunden, einige Flaschen Bier und Sojus spaeter wurde dann die Tischrunde aufgeloest und die Essenstafel abgeraeumt und es begann der gemuetliche Teil des Abends. In unserem Wohnzimmer und zugleich auch Essenszimmer befand sich eine Couch, auf der in Deutschland mit Sicherheit nicht mehr als drei oder vier Personen gesessen haetten. Da Koreaner generell viel Koerperkontakt haben (so gehen zum Beispiel die Mechaniker auch mal gerne Arm in Arm mittags zum Essen, das ist hier voellig normal), passten auf diese Couch im Laufe des Abends auch mal sieben oder acht Personen. Falls ihr euch das nicht vorstellen koennt, dann denkt einfach mal an einen Zoo und an das Affengehege. Affen umarmen sich doch auch sehr gerne und entlausen sich gegenseitig. Und genauso ist es auch in Korea. Ich meine jetzt nicht, dass Koreaner wie Affen aussehen, aber das Verhalten der Koreaner laesst sich so wunderbar beschreiben. Im Laufe des Abends wurde das Sofa dann in die "Fummelcouch" von uns umgetauft.
Um drei Uhr nachts (die Koreaner haben dann mit einem koreanischen Saufspiel begonnen) wollte ich nur noch ins Bett. Aber auf die Nacht wollte ich mich auch nicht so richtig freuen, da es ja keine Betten gab, sondern nur drei Matratzen fuer 20 Leute. Da alle Matratzen schon belegt waren, habe ich es mir dann auf dem Boden der Gummizelle so richtig gemuetlich gemacht. Und dann begann die schlimmste Nacht in meinem Leben: Zu dem unbequemen Untergrund kam noch hinzu, dass die ganze Nacht hindurch immer irgendwer ins Zimmer herein kam, irgendwelche Dinge aus dem Zimmer geholt wurden, an der Temperaturregelung fuer die Fussbodenheizung herumgespielt wurde oder es wurde versucht sich irgendwo auf dem Boden noch einen Schlafplatz zu angeln. Um 6 Uhr morgens (ich glaube zwischen drei und sechs Uhr habe ich so in etwa 30 Minuten geschlafen) wollte ich dann nur noch raus aus dem Zimmer, da nicht nur der Geruch und der staendige Laerm ein Weiterschlafen unmoeglich gemacht haben, sondern auch direkt neben meinem Kopf irgendwelche koreanischen Fuesse lagen. Als ich das Zimmer verlies, habe ich erkannt, dass es durchaus moeglich ist mit 8 Personen in dieser Gummizelle zu schlafen. Das Bilder geben leider die wirkliche Situation nicht so gut wieder, weil man nicht erkennen kann, wie viele Leute dort wirklich im Zimmer gelegen haben. Nach einer kurzen Dusche habe ich noch ein paar Minuten im Wohnzimmer geschlafen (auf dem rechten Foto liegen neben mir unter dem Haufen uebrigens drei Koreaner), bevor auch Carsten und Paul nicht mehr schlafen konnten und wir gemeinsam ein Kaffee getrunken haben. Da ich in der Nacht fast gar nicht geschlafen hatte, habe ich die gesamte Rueckfahrt im Auto im Schlafzustand verbracht.

Am Wochenende war ich nun endlich in den koreanischen Bergen zum Skifahren. Organisiert wurde der Skitrip ueber einen Mercedes-Importeur, der sich zusammen mit Porsche einige Gebaude und die Finanzabteilung in Seoul teilt. Von Porsche sind nur 2 Mechaniker, Carsten, Christoph und ich mitgefahren. Die restlichen 15 Leute waren alles Mechaniker von Mercedes.

Der Skitrip wurde mir folgendermassen im Vorfeld beschrieben: 8 Uhr gemeinsames Treffen mit allen Teilnehmern (von Porsche und drei Mercedes-Filialen), Abfahrt zum Skigebiet (etwa 2 Stunden Fahrt), den ganzen Tag Skifahren, Essen und in einem Haus schlafen, das von der Firma bezahlt wurde. Am naechsten Morgen sollte es dann wieder zurueck nach Seoul gehen. Dies war die Planung!

Und so war's wirklich:

Puenktlich um 8 Uhr waren Carsten, Christoph und ich am vereinbarten Treffpunkt und haben uns dort mit den zwei Porsche-Mechanikern Paul und Jason getroffen. Uebrigens werdet ihr euch durch die nicht gerade koreanisch klingenden Namen fragen, ob dies zwei Koreaner sind. Ja, es sind zwei Koreaner. Die urspruenglichen Namen sind Sang-yun und Kwang-jae. Viele der Koreaner finden es total toll, sich selbst einen amerikanischen Namen zu geben und wechseln den auch staendig. Jason beispielsweise ueberlegt gerade, ob Alex nicht besser zu ihm passt. Und weil das scheinbar so ein Spass macht, habe ich mir ueberlegt, ob nicht Ho-myung besser als Sven zu mir passt. Ne, ich glaube, ich behalte meinen Namen. :-)

Zurueck zur Skifahrt: Nachdem wir puenktlich am Treffpunkt waren, ging es erst einmal los mit unserer Hauptbeschaeftigung an diesem Tag: Warten. Denn die Mechaniker von Mercedes waren aus irgendeinem Grund noch nicht da. Eine halbe Stunde spaeter traf dann ein weiteres Auto ein und ich dachte, dass wir nun endlich starten koennten. Aber dem war nicht so. Denn bisher waren nur die Teilnehmer von einer Mercedes-Werkstatt da. Anstatt dass man einen Treffpunkt ausmacht, wo alle hinkommen, scheint das bei Koreaner ganz anders zu sein. Wir sind naemlich einmal quer durch die Stadt gefahren und haben die restlichen beiden Mercedes-Haueser angefahren und dort die Leute aufgegabelt. Und jedes mal mussten wir natuerlich: Warten. Mit laufendem Motor versteht sich. Das ist in Korea normal (man geht durch die Strassen und sieht irgendwo eine herrenloses Auto mit laufendem Motor, da man ja nur in ein warmes Auto einsteigen kann. Logisch, oder?).

Um 10 Uhr (also 2 Stunden nach unserem ersten Treffpunkt) war es dann endlich so weit: Wir konnten starten! Mit Tempo 100 (Hoechstgeschwindigkeit auf den Autobahnen) ging es dann Richtung Yongpjeong-Skiresort. Um 12:30 Uhr waren wir dann endlich in der Naehe vom Skigebiet. Zunaechst sind wir aber in unsere gemuetliche Bleibe fuer die kommende Nacht gefahren, um uns umzuziehen. Mein erster Gedanke war nur:"Gar nicht mal so gemuetlich und wo zum Geier ist denn hier ein Skigebiet!!" Ich denke beim Anblick der Bilder werdet ihr vermutlich dasselbe denken. Der Wohnort aehnelte eher einer Muellkippe.



Aber es konnte ja nur besser werden. Dem war leider nicht so. Als ich die Wohnung betrat, dachte ich nur: "Ach du schei.., das kann ja kuschelig werden". Nicht nur, dass es in der Wohnung schweinekalt war, es gab auch keinerlei Betten. Und in den zwei Schlafzimmern (jeweils 10 qm) dachte ich, sei unmoeglich Platz fuer 20 Leute. Spaeter sollte ich allerdings eines besseren belehrt werden. Zu den zwei "Schlafzimmern" passte eigentlich eher der Begriff "Gummizelle", denn ausser einem Fussboden aus Gummi, gab es in diesen Raeumen absolut nichts (siehe Foto).

In unserer Unterkunft bzw. Gummizelle angekommen, brach dann ploetzlich die grosse Hektik aus. Nach dem Motto: Schnell auf die Piste, weil wir doch keine Zeit haben. Aber die stundenlange Warterei in Seoul hatte vorher keinen gestoert!
Nach einem Besuch in einem koreanischen Restaurant ging es danach erst einmal zu einem grossen Ski- und Snowboardverleih, wo wir unser Equipment ausleihen konnten. Als ich meine Skier bekam, sind mir fast die Augen ausgefallen, denn Skier in einem solchen Zustand wuerde man in Oesterreich nicht angeboten bekommen. Aber mir ist ja zum Glueck mit den Skiern nichts passiert.

Nun zum eigentlichen Skigebiet: Zum Skifahren rate ich allen Ski- und Snowboardfans besser in Europa zu bleiben, denn Korea bietet sich als Skiareal nun nicht wirklich an. Angekuendigt wurde das Yongpjeong-Skiresort als das groesste Skigebiet in der Naehe von Seoul. Aber wenn solch ein Gebiet fuer die Koreaner gross bedeutet, will ich gar nicht wissen, was die beim Anblick eines oesterreichischen Skigebiets sagen. Das Gebiet bestand aus 6 Liften, allerdings ist die Preisstaffelung in Korea so, dass man mit der guenstigen Karte (ungefaehr 40 Euro) nur 4 Lifte nutzen konnte und mit der teureren Liftkarte (zu teuer!) noch mal die restlichen zwei Lifte. Auf saemtlichen Pisten befand sich nur Kunstschnee und der Schwierigkeitsgrad aehnelte schon eher den Pisten in einer Skihalle (also nicht sehr anspruchsvoll).

Als wir im Skigebiet angekommen waren, mussten wir zunaechst einmal wieder warten: Irgendeiner von den Koreanern kannte jemanden, durch den wir den Skipass ein wenig guenstiger bekamen, allerdings dauerte das wieder mal eine Stunde, bis es endlich los ging. Das lustige ist, dass Koreanern das viele Warten gar nichts ausmacht. Man hatte stets das Gefuehl, dass es den Asiaten richtig Spass macht, studenlang zu warten (teilweise sogar Warten ohne einen tieferen Grund).
Um 15 Uhr waren wir dann endlich auf der Piste. Lange fahren konnten wir allerdings nicht, da die Pisten bereits um 17 Uhr geschlossen wurden und fuer das Nacht-Skifahren vorbereitet wurden. Bis zur Pause war ich mit Carsten und Jason unterwegs (siehe Fotos), wo auch die zwei nachfolgenden Bilder entstanden sind.

Bis zur Pause waren die Pisten sehr ausgefahren und zudem wimmelte es nur so vor Wintersportlern. Zum Glueck war in unserem Skipass aber auch das Nachtskifahren enthalten, so dass wir nach der Pause noch 2 weitere Stunden unter Flutlicht fahren konnten. Diese zwei Stunden entschaedigten aber fuer die langen Wartestunden, da am Abend nicht mehr ganz so viel los war und zudem die Pisten durch die Pistenraupen wieder in einem guten Zustand waren.
Um 21 Uhr haben wir uns dann wieder alle zusammen getroffen und sind zu unserer Unterkunft aeeh Gummizelle gefahren.
Was mich dort noch so alles erwartet hat (eine Nacht mit 20 Leuten in zwei Raeumen, keine Betten, Essen auf dem Boden...), gibt's in ein paar Tagen hier in meinem Blog zu lesen.

Tuesday, February 14, 2006

Das Wochenende habe ich diesmal ziemlich entspannt verbracht. Es ist wirklich unglaublich, wieviel man hier schlafen kann. Es ist ohne weiteres moeglich, 10 Stunden nachts zu schlafen, tagsueber noch mal ein bis zwei Stunden zu schlafen und trotzdem ist man abends wieder muede. Da es nicht nur mir so geht, sondern eigentlich allen "Nicht-Asiaten", muss das irgendwie mit der "sauberen" Luft oder der Ernaehrung zusammenhaengen.

Am Samstag habe ich hier zum erstenmal einen koreanischen Friseur aufsuchen muessen. Das war mal wieder sehr erlebnisreich und spiegelt auch ganz gut die koreanische Arbeitsweise wieder (ewig lang arbeiten, aber nichts wirklich tun). Der Friseur hat eine halbe Ewigkeit an meinen Haaren herumgeschnitten und es irgendwie geschafft, dass nach 30 Minuten fast gar kein Unterschied zu sehen war. Das liegt groesstenteils an der koreanischen Haarschneidetechnik: Waehrend die deutschen Friseure die Haare zwischen die Finger nehmen und dann gerade abschneiden, schneiden die Koreaner immer schraeg in die Haare. Sieht beim Zuschauen so aus, als wenn die das zum ersten mal machen wuerden (wahrscheinlich war das auch so!). Nachdem meine Haare mit Wasser ausgespuelt worden sind, versuchte (das Wort passt in dem Zusammenhang sehr gut) dann der Friseur meine Haare zu stylen und hat mir dann noch eine richtig tolle "Foenfrisur" verpasst, die er scheinbar auch noch richtig dolle fand. In meinen Augen sah das nur "zum Davonlaufen" aus. Ich war sehr froh, dass der Friseur nicht sehr weit von meiner Wohnung entfernt war, so dass ich meinen Kopf schnell wieder unter Wasser halten konnte. Ich glaube, ich muss mir einen anderen Friseur suchen, aber mir wurde schon berichtet, dass das ueberall so ist. Na, dann Prost-Mahlzeit!

Sunday, February 05, 2006

Heute habe ich trotz der erfrischenden Temperaturen eine Wanderung im Bukhansan Nationalpark (noerdlich von Seoul) gemacht. Vor Beginn der Wanderung hatte ich in meinem Reisefuehrer von zwei unterschiedlichen Wanderrouten gelesen. Darin war alles ganz einfach beschrieben (so auch der Weg zum Eingang des Parks). Naja, ich musste mal wieder feststellen, dass man einem Reisefuehrer doch nicht so ganz trauen darf! Nachdem ich mich mit der Subway heute morgen durch die Innenstadt gequaelt hatte, musste ich nur noch nach der Buslinie 156 Ausschau halten. Das Problem war allerdings, dass es keine Buslinie 156 gibt bzw. nicht mehr gibt. Die eigenstaendige Suche nach der richtigen Buslinie war leider nicht moeglich, da die Plaene natuerlich nur in koreanisch abgebildet waren. Ich dachte mir nur: "Irgendwer wird dir hier schon helfen koennen". Leider habe ich zur Klaerung dieses Problem doch mehr als eine halbe Stunde gebraucht. Schliesslich fand ich eine Frau, die ein wenig Englisch konnte und mir zumindest die richtige Buslinie (es war die 740) nennen konnte. Die Frau zeigt mir dann auf dem Plan, wo ich ausstiegen muesste. Um nicht planlos mit dem Bus durch das ganze Land zu fahren, habe ich mir dann einfach die Anzahl der Stationen gemerkt (28 Stueck), bis ich aussteigen musste. Das hat auch gut funktioniert und ich war mittags am Fusse des Bergs, den ich besteigen wollte. Versprochen wurde im Reisefuehrer eine 360 Grad Rundumsicht und das der Hinweg so ungefaehr 3 Stunden dauern wuerde. Nach dem Erlebnis mit dem Bus hoffte ich naturlich, dass diese Informationen wenigstens stimmen wuerden.

Vom Fusse des Bergs sah alles sehr einfach aus. Doch nach einer Stunde bemerkte ich, dass der Aufstieg doch muehsamer war als ich dachte. Vor allem der sogenannte "Weg" stellte sich als echtes Problem heraus, da er eher einem Weg durch einen Steinbruch glich.


Im Reisefuehrer hatte ich ausserdem gelesen, dass ab einem gewissen Punkt "das Abenteuer beginnt und man sich an Stahlseilen den Berg hochziehen muss". Als ich die ersten Stahlseile sah, dachte ich nur: "Oh man, wofuer bauen die denn hier Stahlseile hin, die braucht man doch gar nicht! Das ist doch Verschwendung". Denn zu diesem Zeitpunkt war auch ein Aufstieg ohne Benutzung der Stahlseile moeglich, mehr Problem bereitete mir da eher der Weg. Nach 2 sehr anstrengenden Stunden hatte ich fast den Berggipfel erreicht und von Abenteuer war immer noch keine Spur.

Doch die letzten 20 Minuten bis zum Gipfel hatten es wirklich in sich und danach wusste ich auch, wie dankbar ich fuer die Stahlseile war, an denen man sich den Berg hochziehen konnte. Das war wirklich extrem steil! Als ich nach knapp 2,5 Stunden auf dem Gipfel war, wusste ich, dass sich all die Muehen gelohnt hatten. Natuerlich sieht das im Sommer mit ein bisschen frischeren Farben alles ganz anders aus, aber die Sicht war super. Und die versprochene 360 Grad Rundumsicht konnte ich auch geniessen.




Nach einer kleinen Pause auf dem Gipfel des Bergs und einem Versuch eines Gespraechs mit einem Koreaner, ging es dann wieder abwaerts. Allerdings fiel mir das "sich den Berg hinaufziehen" wesentlich einfacher als das "Berg hinuntergehen". Da kommt man viel leichter ins Stolpern. Im Reisefuehrer wurde zudem vorgeschlagen, nicht den gleichen Weg wieder zurueckzugehen, sondern einen anderen Weg zu nehmen. Dafuer entschied ich mich auch, was allerdings nicht die beste Entscheidung war. Denn der Hinweg fuehrte durch eine Gegend, wo die Sonne staendig einwirkte, waehrend der Rueckweg durch ein Gebiet ging, in dem nur Schatten war. Schatten an sich ist ja kein Problem, da wir heute morgen in Seoul aber Temperaturen von -16 Grad hatten und es an den anderen Tagen auch nicht viel waermer war, gab es dort noch jede Menge Schnee und vor allem viel, viel saurutschiges Eis. Auf dem Rueckweg fiel ich daher im Park nicht nur wegen der unterschiedlichen Hautfarbe auf, sondern auch noch durch eine rutschende Gehweise. Alle anderen wussten scheinbar von diesen Verhaeltnissen und hatten sicherheitshalber aufsteckbare Krallen fuer die Schuhe mitgenommen und daher keine Haftungsprobleme. Nach insgesamt 5,5 Stunden war ich dann wieder irgendwo am Fusse des Bergs. Als ich im warmen Taxi sass und mich zur naechsten Subway habe fahren lassen, war ich mit dieser doch sehr ereignisreichen Wanderung zufrieden und konnte eine schoene Aussicht geniessen.


P.S: Gestern hat mir mein Chef erzaehlt, dass einer von der wahnsinnigen Koreaner einen Tag nach mir von dem Berg heruntergepurzelt ist. Es war zwar teilweise sehr steil, aber so gefaehrlich auch wiederum nicht. Allerdings finden es die meisten Koreaner auch toll, an den gefaehrlichen Stellen auf die Seile zu verzichten. Kein Wunder, dass da mal einer das Gleichgewicht verliert.