The Seoulman

Tuesday, February 21, 2006

Am Wochenende war ich nun endlich in den koreanischen Bergen zum Skifahren. Organisiert wurde der Skitrip ueber einen Mercedes-Importeur, der sich zusammen mit Porsche einige Gebaude und die Finanzabteilung in Seoul teilt. Von Porsche sind nur 2 Mechaniker, Carsten, Christoph und ich mitgefahren. Die restlichen 15 Leute waren alles Mechaniker von Mercedes.

Der Skitrip wurde mir folgendermassen im Vorfeld beschrieben: 8 Uhr gemeinsames Treffen mit allen Teilnehmern (von Porsche und drei Mercedes-Filialen), Abfahrt zum Skigebiet (etwa 2 Stunden Fahrt), den ganzen Tag Skifahren, Essen und in einem Haus schlafen, das von der Firma bezahlt wurde. Am naechsten Morgen sollte es dann wieder zurueck nach Seoul gehen. Dies war die Planung!

Und so war's wirklich:

Puenktlich um 8 Uhr waren Carsten, Christoph und ich am vereinbarten Treffpunkt und haben uns dort mit den zwei Porsche-Mechanikern Paul und Jason getroffen. Uebrigens werdet ihr euch durch die nicht gerade koreanisch klingenden Namen fragen, ob dies zwei Koreaner sind. Ja, es sind zwei Koreaner. Die urspruenglichen Namen sind Sang-yun und Kwang-jae. Viele der Koreaner finden es total toll, sich selbst einen amerikanischen Namen zu geben und wechseln den auch staendig. Jason beispielsweise ueberlegt gerade, ob Alex nicht besser zu ihm passt. Und weil das scheinbar so ein Spass macht, habe ich mir ueberlegt, ob nicht Ho-myung besser als Sven zu mir passt. Ne, ich glaube, ich behalte meinen Namen. :-)

Zurueck zur Skifahrt: Nachdem wir puenktlich am Treffpunkt waren, ging es erst einmal los mit unserer Hauptbeschaeftigung an diesem Tag: Warten. Denn die Mechaniker von Mercedes waren aus irgendeinem Grund noch nicht da. Eine halbe Stunde spaeter traf dann ein weiteres Auto ein und ich dachte, dass wir nun endlich starten koennten. Aber dem war nicht so. Denn bisher waren nur die Teilnehmer von einer Mercedes-Werkstatt da. Anstatt dass man einen Treffpunkt ausmacht, wo alle hinkommen, scheint das bei Koreaner ganz anders zu sein. Wir sind naemlich einmal quer durch die Stadt gefahren und haben die restlichen beiden Mercedes-Haueser angefahren und dort die Leute aufgegabelt. Und jedes mal mussten wir natuerlich: Warten. Mit laufendem Motor versteht sich. Das ist in Korea normal (man geht durch die Strassen und sieht irgendwo eine herrenloses Auto mit laufendem Motor, da man ja nur in ein warmes Auto einsteigen kann. Logisch, oder?).

Um 10 Uhr (also 2 Stunden nach unserem ersten Treffpunkt) war es dann endlich so weit: Wir konnten starten! Mit Tempo 100 (Hoechstgeschwindigkeit auf den Autobahnen) ging es dann Richtung Yongpjeong-Skiresort. Um 12:30 Uhr waren wir dann endlich in der Naehe vom Skigebiet. Zunaechst sind wir aber in unsere gemuetliche Bleibe fuer die kommende Nacht gefahren, um uns umzuziehen. Mein erster Gedanke war nur:"Gar nicht mal so gemuetlich und wo zum Geier ist denn hier ein Skigebiet!!" Ich denke beim Anblick der Bilder werdet ihr vermutlich dasselbe denken. Der Wohnort aehnelte eher einer Muellkippe.



Aber es konnte ja nur besser werden. Dem war leider nicht so. Als ich die Wohnung betrat, dachte ich nur: "Ach du schei.., das kann ja kuschelig werden". Nicht nur, dass es in der Wohnung schweinekalt war, es gab auch keinerlei Betten. Und in den zwei Schlafzimmern (jeweils 10 qm) dachte ich, sei unmoeglich Platz fuer 20 Leute. Spaeter sollte ich allerdings eines besseren belehrt werden. Zu den zwei "Schlafzimmern" passte eigentlich eher der Begriff "Gummizelle", denn ausser einem Fussboden aus Gummi, gab es in diesen Raeumen absolut nichts (siehe Foto).

In unserer Unterkunft bzw. Gummizelle angekommen, brach dann ploetzlich die grosse Hektik aus. Nach dem Motto: Schnell auf die Piste, weil wir doch keine Zeit haben. Aber die stundenlange Warterei in Seoul hatte vorher keinen gestoert!
Nach einem Besuch in einem koreanischen Restaurant ging es danach erst einmal zu einem grossen Ski- und Snowboardverleih, wo wir unser Equipment ausleihen konnten. Als ich meine Skier bekam, sind mir fast die Augen ausgefallen, denn Skier in einem solchen Zustand wuerde man in Oesterreich nicht angeboten bekommen. Aber mir ist ja zum Glueck mit den Skiern nichts passiert.

Nun zum eigentlichen Skigebiet: Zum Skifahren rate ich allen Ski- und Snowboardfans besser in Europa zu bleiben, denn Korea bietet sich als Skiareal nun nicht wirklich an. Angekuendigt wurde das Yongpjeong-Skiresort als das groesste Skigebiet in der Naehe von Seoul. Aber wenn solch ein Gebiet fuer die Koreaner gross bedeutet, will ich gar nicht wissen, was die beim Anblick eines oesterreichischen Skigebiets sagen. Das Gebiet bestand aus 6 Liften, allerdings ist die Preisstaffelung in Korea so, dass man mit der guenstigen Karte (ungefaehr 40 Euro) nur 4 Lifte nutzen konnte und mit der teureren Liftkarte (zu teuer!) noch mal die restlichen zwei Lifte. Auf saemtlichen Pisten befand sich nur Kunstschnee und der Schwierigkeitsgrad aehnelte schon eher den Pisten in einer Skihalle (also nicht sehr anspruchsvoll).

Als wir im Skigebiet angekommen waren, mussten wir zunaechst einmal wieder warten: Irgendeiner von den Koreanern kannte jemanden, durch den wir den Skipass ein wenig guenstiger bekamen, allerdings dauerte das wieder mal eine Stunde, bis es endlich los ging. Das lustige ist, dass Koreanern das viele Warten gar nichts ausmacht. Man hatte stets das Gefuehl, dass es den Asiaten richtig Spass macht, studenlang zu warten (teilweise sogar Warten ohne einen tieferen Grund).
Um 15 Uhr waren wir dann endlich auf der Piste. Lange fahren konnten wir allerdings nicht, da die Pisten bereits um 17 Uhr geschlossen wurden und fuer das Nacht-Skifahren vorbereitet wurden. Bis zur Pause war ich mit Carsten und Jason unterwegs (siehe Fotos), wo auch die zwei nachfolgenden Bilder entstanden sind.

Bis zur Pause waren die Pisten sehr ausgefahren und zudem wimmelte es nur so vor Wintersportlern. Zum Glueck war in unserem Skipass aber auch das Nachtskifahren enthalten, so dass wir nach der Pause noch 2 weitere Stunden unter Flutlicht fahren konnten. Diese zwei Stunden entschaedigten aber fuer die langen Wartestunden, da am Abend nicht mehr ganz so viel los war und zudem die Pisten durch die Pistenraupen wieder in einem guten Zustand waren.
Um 21 Uhr haben wir uns dann wieder alle zusammen getroffen und sind zu unserer Unterkunft aeeh Gummizelle gefahren.
Was mich dort noch so alles erwartet hat (eine Nacht mit 20 Leuten in zwei Raeumen, keine Betten, Essen auf dem Boden...), gibt's in ein paar Tagen hier in meinem Blog zu lesen.

5 Comments:

  • Na ja, wenigstens ist das Zimmer ohne die Möbel gräumiger.
    Beim Anblick der Behausung hat sich dann meine Frage nach Halbpension wohl auch erledigt:)

    By Anonymous Anonymous, at 10:56 PM  

  • HEy Sveni!

    Sieh bloss zu, dass Du da bald wegkommst! Kann das denn noch schlimmer werden?? Dann war meine Unterkunft bei der Skitour letzte Woche wohl First-Class mit fuenf Sternen... ;o)

    Sandra und ich haben viel gelacht, freuen uns von Dir zu hoeren!

    By Blogger Björn, at 7:23 PM  

  • Fuer deutsche Verhaeltnisse war das schon wirklich sehr heftig, aber das ist ein Erlebnis, das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde.

    By Blogger sven, at 7:43 PM  

  • He Du Powdergott !

    Die Schlitzis waren bestimmt recht beeindruckt von Deinen Skifahrwedelkünsten, gell ?

    Scheint mir aber, dass der Böleiterhof künftig angebrachter ist als die künstliche Ebene in der Freiluftskihalle.

    Waren 88 in Seoul die Sommerspiele?

    By Anonymous Anonymous, at 1:57 AM  

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    By Anonymous Anonymous, at 11:02 PM  

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