The Seoulman

Monday, March 06, 2006

Am Wochenende war ich von Freitag bis Sonntag mit Carsten und Christian (ein Bekannter von Carsten, der momentan hier in Seoul zu Besuch ist) in Shanghai. Und wie so oft in meiner Zeit in Asien lief bei unserer Fahrt so einiges schief. Gebucht hatten wir ein Package, das nicht nur den Flug, sondern auch den Transfer und das Hotel enthielt.

Bis zum Flughafen in Shanghai lief eigentlich alles sehr gut. Wir erreichten den Flughafen in Shanghai sogar ein wenig frueher als erwartet und hielten dann Ausschau nach unserem Transfer-Service. Doch leider gab es niemanden, der uns am Flughafen abholen wollte. Wir dachten natuerlich, dass sich der Fahrer des Hotels nur ein wenig verspaetet haette. Nachdem wir aber 1,5 Stunden am Flughafen mit Warten verbracht hatten, entschieden wir uns dazu irgendwie Kontakt mit dem Hotel aufzunehmen. Das Problem war aber mal wieder, dass im Hotel an der Rezeption mal wieder keiner Englisch konnte. Ueber zwei Angestellte von einem Touristeninformationsschalter konnten wir aber dann doch noch mit dem Hotel kommunizieren und es stellte sich heraus, dass wir anscheinend gar keinen Transfer zum Hotel haetten und unser Reisebuero uns falsche Informationen gegeben haette. Schoen, oder? Da es mittlerweile (kurz nach 23 Uhr) auch zu spaet fuer eine Busfahrt war, entschieden wir uns ein Taxi zu nehmen. Als wir das Flughafengebaeude verliessen, stuermten erst einmal jede Menge Taxifahrer auf uns zu und wollten uns unbedingt fahren. Nachdem wir versucht hatten den Preis ein wenig nach unten zu handeln, entschieden wir uns fuer einen Taxifahrer, der die ganze Zeit immer nur sein Autoschluessel zeigte und prahlte: "Mercedes, German car, best car". Die Fahrt zu unserem Hotel erfolgte dann also in einem Mercedes und 45 Minuten spaeter waren wir dann endlich auch am Hotel, wo uns die naechste Ueberaschung erwartete. Nicht nur, dass alle Hotelangestellte dermassen unfreundlich waren, nein, es stellte sich auch noch heraus, dass wir nicht wie eigentlich vom Reisebuero angekuendigt drei Einzelzimmer, sondern ein Dreibettzimmer hatten. Aber das war uns dann auch egal, wir wollten nur noch unsere Klamotten ins Zimmer bringen und danach noch irgendwas unternehmen. Im Hotelzimmer angekommen, erwartete uns zum Glueck keine Ueberraschung mehr, da das Zimmer erstaunlicherweise sauber war und auch alles funktionierte. Dies ist die Aussicht aus unserem Zimmer im 19 Stock sowie Christian und ich vor der Fruehstueckshalle:

Nach einer erneuten Taxifahrt und der Erkenntnis, dass unsere Wohngegend nicht gerade einladend aussah und dass man sich hier besser nicht alleine zu Fuss bewegt, kehrten wir in einer Diskothek ein, in der wir auch den Abend ausklingen liessen. Uebrigens ist Taxifahren in Shanghai verdammt billig (so haben wir fuer eine 1,5 stuendige Taxifahrt am Samstag abend umgerechnet 12 Euro bezahlt).

Am Samstag haben wir eine kleine Sightseeing-Tour durch Shanghai gemacht und wiederum einige Dinge erlebt. Besonders lustig war unser Besuch auf einem chinesischen Markt, wo man jede Menge "originale" Ware kaufen kann. Hier bekommt man von Schuhen bis zu Sonnenbrillen einfach alles, allerdings sind die Sachen nicht wirklich echt. Dies faellt beim ersten Blick nicht direkt auf, aber bei Schuhen merkt man es ganz extrem, wenn man diese anprobiert. Mit dem Wissen, dass die Sachen nicht echt sind, kann man dann prima handeln und so zum Beispiel ein Oberhemd von Boss fuer umgerechnet 4 Euro kaufen (angeboten werden die Hemden anfangs fuer ungefaehr 120 Euro). Der Besuch auf dem Markt gehoerte zu den lustigen Erlebnissen an diesem Tag, da die Verkaeufer teilweise richtig sauer werden, wenn man den Preis zu weit herunterhandelt.

Angeschaut haben wir uns ausserdem einen Tempel, den Pearl TV Tower, die hoechste Bar der Welt und eine Schiffsrundfahrt haben wir ausserdem auch noch gemacht. Beeindruckend fand ich besonders die im Vergleich zu Seoul vorhandene Skyline, die den hoechsten Turm Asiens (der Pearl TV Tower ist zudem auch noch der dritthoechste Turm der Welt) enthaelt. Am Sonntag nachmittag sind wir dann mit dem Transrapid zurueck zum Flughafen gefahren und ich bin zum ersten mal in meinem Leben mit einem Zug 431 km/h gefahren. Besonders angenehm habe ich die Zugfahrt aber nicht empfunden und aus meiner Sicht ist der ICE (auch wenn er nur 300 km/h faehrt) deutlich komfortabler. Anbei noch ein paar Bilder von Shanghai.





Aber unsere Pechstraehne war natuerlich noch nicht vorbei: Puenktlich sind wir zwar wieder in Seoul angekommen, allerdings am falschen Flughafen. In Seoul gibt es zwei Flughaefen, wobei der eine nur fuer Inlandsfluege zugaenglich ist und der andere fuer internationale Fluege. Gelandet sind wir ploetzlich am Inlandsflughafen. An sich waere das kein grosses Problem, da die beiden Flughaefen nur 50 km auseinander liegen, aber die Begruendung (zuviel Nebel) erschien uns nicht so ganz glaubhaft. Wie auch immer, alle an Bord waren etwas verwundert, weil die Aenderung der Flugroute auch nicht angekuendigt worden war (in Englisch zumindest nicht) und wollten nur noch aus dem Flugzeug aussteigen. Das wurde uns allerdings nicht gestattet, da der Inlandsflughafen nicht auf internationale Fluege vorbereitet sei und es dadurch Probleme mit dem Zoll gaebe. Zwei volle weitere Stunden haben wir in dem Flugzeug auf dem Rollfeld verbracht und das einzige, was man machen konnte war Karten spielen und kostenlosen Alkohol trinken, um die Situation noch ein wenig zu retten. Nach 1,5 Stunden hatten wir dann wohl die Biervorraete im Flugzeug aufgebraucht (zumindest wollte man uns nichts mehr geben) und wir mussten auf den Baileys zurueckgreifen, den Christian sich im Duty-free-Shop gekauft hatte.

4 Comments:

  • Hey Sven!

    Wie ist es mit der Verstaendigung dort gewesen? Dieses Mal auch vieles in Englisch? Die Abzocke der Touristen ist wohl ueberall auf der Welt die gleiche....

    By Blogger Björn, at 7:52 PM  

  • Die Verstaendigung war mal wieder nicht vorhanden. Im Hotel hat wirklich kein Schwein Englisch verstanden und das war noch nicht mal ein kleines Hotel.

    In der City von Shanghai ist es aehnlich wie in Seoul. Manchmal sprechen die Bewohner gut Englisch und oftmals aber gar nicht.

    By Blogger sven, at 12:03 PM  

  • Ja, ich will auch Immitationen kaufen.
    Was war in deinen Augen lohnenswert? Hast Du was gekauft? Gab es auch Elektronikfakes?

    Hab letztens einen Bericht gesehen, dass mittlerweile auch absolut sicherheitsrelevante Elektronikbauteile nachgebaut werden. Die kosten dann statt 80 cent, 10 cent und können dann später dafür sorgen, dass Dein ganzes Haus abfakelt. Und man merkt nicht mal was es war.

    Fast wie der Sitzball, der damals fast euer Haus im Dürerweg abgefakelt hat.

    Ach ne, das war ja doch anders... Du wolltest den nur aufpumpen und hast dann gemerkt, dass die Bude qualmt...

    By Anonymous Anonymous, at 2:06 AM  

  • Bush and the Republicans were not protecting us on 9-11, and we aren't a lot safer now. We may be more afraid due to george bush, but are we safer? Being fearful does not necessarily make one safer. Fear can cause people to hide and cower. What do you think? How does that work in a democracy again? How does being more threatening make us more likeable?Isn't the country with
    the most weapons the biggest threat to the rest of the world? When one country is the biggest threat to the rest of the world, isn't that likely to be the most hated country?
    What happened to us, people? When did we become such lemmings?
    We have lost friends and influenced no one. No wonder most of the world thinks we suck. Thanks to what george bush has done to our country during the past three years, we do!

    By Anonymous Anonymous, at 10:06 AM  

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